Wie sehen innovative und vernetzte Lösungen der Zukunft aus?
Während Städte bereits von intelligenten Mobilitätskonzepten profitieren, hinken ländliche Gebiete oft hinterher. Wie können wir das ändern?
Am Mittwoch und Donnerstag, 6. und 7. November 2024 laden wir Sie herzlich zu unserem Mobilitätssymposium in die Zukunftsmeile 2 ein. Es erwarten Sie Keynote-Vorträgen aus Wissenschaft und Wirtschaft, eine Podiumsdiskussion und eine Demonstratorenausstellung. Themen sind unter anderem:
- Welche Innovationen und vernetzten Lösungen werden das Leben in ländlichen Regionen revolutionieren?
- Welche zukünftigen Geschäftsmodelle sind dabei möglich?
- Wie lösen wir uns von der Fixierung auf das eigene Auto?
- Welche gesellschaftlichen Herausforderungen sind im Dreiklang von Mobilität, Energie und Digitalisierung zu bewältigen?
- Wie erreichen wir eine nachhaltige, sozial-gerechte und kosteneffiziente Mobilität der Zukunft?
Der SICP organisiert die Veranstaltung als Hubpartner des Transformationshub DiSerHub gemeinsam mit dem Verein Neue Mobilität Paderborn e.V..
Veranstaltet von dem Transformationshub DiSerHub und der Neuen Mobilität Paderborn e.V.
Programm Tag 1
Empfang in der Zukunftsmeile 2 mit Kaffee, Tee und kleinen Snacks.
Jonathan Behm, Geschäftsführer des Vereins Neue Mobilität Paderborn e.V. und Dr. Christoph Weskamp, Leiter des Innovationsbereichs "Seamless Mobility" am Software Innovation Campus Paderborn (SICP) sowie Grußworte aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und aus dem Präsidiums der Universität Paderborn.
Chancen und Herausforderungen ländlicher Regionen
Speaker: Christoph Rüther, Landrat des Kreises Paderborn
In seinem Keynote berichtet Christoph Rüther von seinen Erfahrungen als Landrat und Verbandsvorsitzenden des ÖPNV-Aufgabenträgers einer ländlich geprägten Region: Die topografischen und demografischen Strukturen in ländlichen Regionen machen die dortige Mobilität bereits heute und besonders in Zukunft sehr herausfordernd. Die soziale Teilhabe aller Menschen, private PKWs, der ÖPNV, geringe Besiedelungsdichten und die Nachhaltigkeit des Ganzen müssen unter einen Hut gebracht werden. Auf der anderen Seite bieten die weitläufigen Flächen ländlicher Regionen großes Potenzial für die regenerative Energieversorgung verschiedenster Sektoren und das Gemeinschaftsgefühl in den Kommunen lässt häufig ganz neue Denkansätze zu.
Alternative Ansätze zum Öffentlichen Personennahverkehr
Speaker: Prof. Dr. Thomas Tröster, Universität Paderborn, Fakultät für Maschinenbau, Fachgruppeninhaber Leichtbau im Automobil, Universität Paderborn
Technische Entwicklungen wie das automatisierte Fahren eröffnen in Zukunft neue Möglichkeiten zur Gestaltung der Mobilität. In Verbindung mit Forderungen nach nachhaltigen Konzepten stellt NeMo.bil einen bisher einzigartigen Ansatz dar. Ziel ist es hier, mit zwei verschiedenen Fahrzeugen ein extrem energieeffizientes Mobilitätssystem aufzubauen, das die Mobilität insbesondere in ländlichen Gebieten erweitert und eine sinnvolle Ergänzung zum bestehenden ÖPNV bieten kann.
Von Daten zu Smart Services für das vernetzte Fahren
Speaker: Prof. Dr. Daniel Beverungen, Universität Paderborn, Lehrstuhl Wirtschaftsinformatik, SICP-Vorstandsvorsitzender
Daten sind der Schlüssel zur Entwicklung von Smart Services, die individuelle Mobilität sicherer, effizienter und komfortabler gestalten. Moderne Fahrzeuge, als sogenannte Smart Products, sind mit einer Vielzahl von Sensoren ausgestattet und digital vernetzt. Dadurch können kontinuierlich Daten zum Fahrzeugzustand, zur Fahrumgebung und zum Nutzerverhalten gesammelt und analysiert werden. Auf dieser Basis lassen sich personalisierte Dienstleistungen wie prädiktive Wartung, optimierte Routenführung und vernetztes Fahren realisieren. Der Vortrag beleuchtet, wie vernetzte Fahrzeuge als Smart Products die Grundlage für neue Wertschöpfung in Smart Service Systems schaffen. Diese Smart Services unterstützen nicht nur das vernetzte Fahren aus Kundensicht, sondern liefern auch Herstellern und Dienstleistern wertvolle Einblicke, um bestehende Angebote zu verbessern und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Smart Services erfordern eine Wertschöpfung in Ökosystemen von Dienstleistern und Kunden, stellen aber auch ganz neue Anforderungen an die Entwicklung dienstleistungsbezogener Innovationen.
Energie- und Verkehrswende gemeinsam denken – Paderborn als Modellregion
Speaker: Prof. Dr. Henning Meschede, Leiter des Fachgebiets Energiesystemtechnik
Der Großteil der Treibhausgasemissionen geht auf die Nutzung fossiler Energien für die Bereitstellung elektrischer Energien, Raumwärme, Prozesswärme und Antriebsenergie im Verkehrssektor zurück. Während die Umstellungen im Stromsektor immer mehr Fahrt aufnehmen, hängt insbesondere der Verkehrssektor noch deutlich hinterher – obwohl emissionsärmere Antriebe marktreif und verfügbar sind. Neue Mobilitätskonzepte tragen dabei nicht nur zur Defossilisierung bei, sondern haben durch Stromnachfrage auch Effekte auf den Stromsektor. Am Beispiel der Region Paderborn wird verdeutlicht, welche Rolle unterschiedliche Transportkonzepte in integrierten Energiesystemen spielen können. Ausgehend von der Systemeffizienz werden unterschiedliche Aspekte wie Energieeffizienz oder Nutzungsgrad Erneuerbarer Energien hervorgehoben.
Gemeinsame Kaffeepause mit anderen Teilnehmenden & Möglichkeiten zum Netzwerken und zum Besuch der Ausstellung.
Wie erreichen wir ein nachhaltiges, sozial-gerechtes und kosteneffizientes Mobilitätssystem der Zukunft?
Ulrich Ahle (CEO Gaia-X Association)
„Für die Kommunen im Bereich des NPH wird es zunehmend schwieriger, allein den aktuellen Status des ÖPNV zu finanzieren. Wollen wir dieses Angebot weiter verbessern, brauchen wir neue innovative Modelle.“
Prof. Dr. Heike Proff, Universität Duisburg-Essen, Lehrstuhl für Allgemeine BWL & Internationales Automobilmanagement
„Damit die Transformation der Mobilität schneller voran geht, müssen sich mehrere Akteure in Netzwerken (Ecosystems) zusammenschließen. Wenn das Know-how noch nicht bei einem Akteur gebündelt ist, Anpassungsfähigkeit wichtig ist und/oder die Märkte stark reguliert sind, braucht es auch private Akteure und damit Gewinnmöglichkeiten, um Geschäftsmodelle zu entwickeln.“
Jann-Eve Stavesand, Head of Consulting bei der dSPACE GmBH
„Autonomes Fahren verspricht die Mobilität weltweit durch fortschrittliche Technologien zu revolutionieren. Allerdings sind dafür innovative Zulassungsverfahren nötig, die global stark variieren und teilweise noch gar nicht existieren. Hersteller müssen außerdem zwingend auf Software-Defined Vehicles (SDV) setzen, um diese regulatorischen und technologischen Herausforderungen zu meistern, was sie vor große Herausforderungen stellt.“
Prof. Dr. Johannes Weyer, TU Dortmund, Seniorprofessor für nachhaltige Mobilität
„Wir wollen das Alltagshandeln der Menschen verstehen und erklären, warum sie diese oder jene Entscheidung treffen. Nur wenn wir dazu in der Lage sind, können wir Vermutungen anstellen (und per Simulation überprüfen), mit welchen Maßnahmen wir die Menschen dazu bewegen können, ihr Mobilitätsverhalten zu ändern.“
Jonas Wigger, Public Affairs Manager beim Ridepooling-Service MOIA
„MOIA sieht im autonomen Ridepooling eine Schlüsselkomponente für ein nachhaltiges und sozial gerechtes Mobilitätssystem der Zukunft. Durch dessen nahtlose Integration in den öffentlichen Nahverkehr können flexible, umweltfreundliche und kosteneffiziente Mobilitätslösungen für die Menschen bereitgestellt werden, die gleichzeitig den Individualverkehr reduzieren und die Lebensqualität insbesondere in Städten erhöhen.“
Als inhaltlicher Abschluss von Tag 1 und Ausblick auf Tag 2 des Symposiums kommen die Teilnehmer*innen hier nochmal zusammen.
Zum Abschluss des Symposiums gibt es ein Get Together mit Essen und kühlen Getränken.
Programm Tag 2
Empfang in der Zukunftsmeile 2 mit Kaffee, Tee und kleinen Snacks.
Begrüßung und Ausblick auf Tag 2.
Zukünftige Mobilität in ländlichen Räumen – Womit zu rechnen ist, was gewünscht wird – und wie wir mit Ungewissheit umgehen sollten
Speaker: Dr. Alexander Fink, ScMI AG
Mobilität prägt unser gesamtes Leben: Arbeit, Freizeit und Konsum – sei es in der Stadt oder auf dem Land. Doch wie sieht die Mobilität der Zukunft in ländlichen Räumen aus? Dr. Alexander Fink von der ScMI AG wird in seinem Vortrag verschiedene Szenarien beleuchten, die mögliche Entwicklungen aufzeigen. Dabei wird er auch darauf eingehen, welche Wünsche und Erwartungen es gibt und wie wir angesichts der Unsicherheiten vorausschauend handeln können.
Neue Mobilität braucht Speicher: Eine Fallstudie zur Ladeinfrastruktur in der Praxis
Speaker: Marco Pape, Intilion
In diesem Vortrag wird anhand des Ladeparks in Bad Lippspringe aufgezeigt, wie Speicherlösungen eine zentrale Rolle für die erfolgreiche Umsetzung neuer Mobilitätskonzepte spielen. Dieses Praxisbeispiel verdeutlicht, wie die Kombination aus Ladeinfrastruktur und Energiespeicherung nicht nur den Netzausbau vermeidet, sondern auch die Effizienz und Nachhaltigkeit des Elektromobilitätsausbaus fördert. Es wird praxisnah erläutert, welche Herausforderungen und Chancen sich im Bereich der Neuen Mobilität ergeben.
Autonomes Fahren: Aktueller Stand der Betriebsbereichsgenehmigung für Level-4-Fahrzeuge
Speaker: Frank Schneider, TÜV-Verband
In seinem Vortrag gibt Frank Schneider einen Rück-und Ausblick zur Autonome-Fahrzeuge-Genehmigungs-und-Betriebs-Verordnung (AFGBV) mit den Herausforderungen für Hersteller und Halter, Typgenehmigungsbehörden und Landesbehörden sowie den betrauten Prüforganisationen. Was ist seit der Verabschiedung der AFGBV passiert? Welche Fahrzeuge sind im Einsatz? Welche Gremien sind eingerichtet, um Level-4-Technologien auf die Straße zu bringen? Welche Ergebnisse konnten bis dato erreicht werden und wo besteht Handlungsbedarf? Auf diese Fragen wird Frank Schneider Antworten und Ausblicke geben.
Gemeinsame Kaffeepause mit anderen Teilnehmenden & Möglichkeiten zum Netzwerken und zum Besuch der Ausstellung.
Anforderungen und Anwendungen von GAIA-X für die Automotive Edge
Speaker: Prof. Dr. Achim Rettberg, Hochschule Hamm-Lippstadt, Lehrgebiet Human-Machine-Interface Technologien
Im Projekt GAIA-X4AGEDA liegt der Schwerpunkt auf der Integration von GAIA-X-Konzepten in die Software-Architektur von Fahrzeugen, um datengesteuerte Anwendungen und dynamische Anpassungen über den gesamten Lebenszyklus des Fahrzeugs zu ermöglichen. Anhand von Anwendungsfällen wird gezeigt, wie die Vernetzung von Fahrzeugen und die Nutzung von sicherheitskritischen Daten einen Mehrwert für Hersteller, Nutzer und das Mobilitätssystem schaffen. Die Architektur wird Cloud-basierte Dienste unterstützen und es ermöglichen, neue Anwendungen auch nach der Auslieferung des Fahrzeugs zu implementieren und so die Mobilitätsrevolution zu unterstützen. Das Projekt gipfelt in einer Referenzimplementierung dieser Architektur, die auf einer Abschlussveranstaltung anhand von Beispielanwendungen vorgestellt wird.
Rettungsgasse 2.0: Wie digitalisierte Einsatzfahrzeuge Verkehrsteilnehmende frühzeitig warnen können
Speaker: Johannes Thoma, HAAS Alert
In diesem Vortrag wird diskutiert, wie die Digitalisierung von Einsatzfahrzeugen die Straßensicherheit erhöhen kann und welche Kräfte dabei wirken. Verkehrsteilnehmende können frühzeitig über herannahende Einsatzfahrzeuge sowie Einsatzorte informiert werden. Der Vortrag beleuchtet Herausforderungen, beispielsweise im Kontext des Datenschutzes, und zeigt Chancen für Politik, Gesellschaft und Industrie auf, die sich durch die Integration solcher Technologien in den Verkehr ergeben.
Kurze Zusammenfassung und Vorstellung der Demonstratoren.
- Im Innenbereich erwartet Sie eine Ausstellung u.a. folgender Demonstratoren:
- Interaktiver Software-in-the-loop-Simulator und Sensorauto von dSPACE
- VR-Fahrsimulator rund um vernetztes Fahren des Transformationshub DiSerHub
- VR-Fahrsimulator rund um digitale Services des Transformationshub DiSerHub
- Simulator zur Veranschaulichung des NeMo.bil-Konzepts
- Prismatibro smarte LED Straßenbeleuchtung
- Traviation Digital Traffic Solutions
- Weitere Informationen folgen in Kürze
- Demonstratoren im Außenbereich
- The hearing Car von Fraunhofer IDMT
- Prototyp des NeMo.bil Cabs
- Wasserstoff “Schlafender Riese”
- Und weitere…
Anmeldung
Interessierte können sich bis zum 30. Oktober für das Symposium anmelden.
Die Veranstaltung ist kostenfrei!
Speaker
Anfahrt
Die Zukunftsmeile 2 liegt nicht am Campus der Uni Paderborn, sondern in der Nähe des Heinz-Nixdorf-Museums.
Nutzen Sie bitte unser Parkhaus hinter dem Gebäude Zukunftsmeile 2. Das Parkhaus ist bis Abends 21 Uhr ohne Zugangsbeschränkungen für Sie geöffnet.