Die Zukun­ft der Mo­bil­ität in länd­lichen Räu­men

Wer auf dem Land lebt, weiß: Ohne Auto wird’s schwierig. Wie können wir das ändern? 

Das Symposium „Die Zukunft der Mobilität in ländlichen Räumen“ am 6. und 7. November an der Zukunftsmeile 2 widmet sich Lösungen, um die Mobilitätswende voranzutreiben. Im Fokus sindtechnische Innovationen im öffentlichen Verkehr, innovative Zulassungsverfahren für autonomes Fahren und neue Geschäftsmodelle durch Smart Services. Mit dabei sind Experten der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Projekte NeMo.bil und DiSerHub sowie von MOIA (VW), dSPACE, ScMI und GAIA-X. Interaktive Exponate machen die vorgestellten Lösungen live erlebbar.

Der SICP - Software Innovation Campus Paderborn (Universität Paderborn) organisiert die Veranstaltung gemeinsam mit dem Heinz Nixdorf Institut und dem Verein Neue Mobilität Paderborn e.V. „Unsere Initiative stellt wegweisende Ansätze für ein Mobilitätssystem vor, das nachhaltig und sozial gerecht ist sowie auch wirtschaftlich Sinn macht“, sagt Jonathan Behm, Geschäftsführer des Neue Mobilität Paderborn e.V. 

Themen sind unter anderem:

Ohne Auto auf dem Land – wie NeMo.bil den öffentlichen Personennahverkehr in ländlichen Regionen verbessern möchte: Per App ein Ziel angeben, kurz darauf zu Hause abgeholt werden und im Konvoi autonomer Leichtbau-Fahrzeuge zum Ziel gebracht werden: Prof. Dr. Thomas Tröster von der Fakultät für Maschinenbau der Universität Paderborn stellt das innovative bedarfsgerechte Mobilitätssystem „NeMo.bil“ vor, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit rund 17 Millionen Euro gefördert wird.

Smart Services : Daten als Schlüssel zu neuen Geschäftsmodellen: Moderne Fahrzeuge sammeln kontinuierlich Daten über die Fahrumgebung, den Fahrzeugstand und das Nutzerverhalten. Diese Daten ermöglichen personalisierte Dienste wie vorausschauende Wartung und optimierte Routenführung. Prof. Dr. Daniel Beverungen, SICP-Vorstandsvorsitzender vom Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, erklärt in seinem Vortrag, wie Smart Services nicht nur das vernetzte Fahren verbessern, sondern auch neue Geschäftsmodelle für Hersteller und Dienstleister schaffen.

Elektromobilität: Intilion zeigt innovative Speicherlösungen. Welche Rolle Speicherlösungen bei der Umsetzung neuer Mobilitätslösungen spielen, zeigt Marco Pape vom Energiespeicheranbieter Intilion anhand des Ladeparks in Bad Lippspringe. Die Teilnehmenden erfahren, wie die Kombination aus Ladeinfrastruktur und Energiespeicherung den Ausbau der Elektromobilität nachhaltiger und effizienter macht.

Rettungsgasse 2.0: Mehr Sicherheit durch Digitalisierung. Johannes Thoma von HAAS Alert, einem Entwickler lebensrettender Mobilitätslösungen, stellt vor, wie digitalisierte Einsatzfahrzeuge Verkehrsteilnehmende frühzeitig warnen und die Verkehrssicherheit erhöhen können. Die Herausforderungen im Kontext des Datenschutzes werden ebenso thematisiert wie die Chancen für Politik, Gesellschaft und Industrie.

Spannende Impulse bietet auch die hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion. Experten wie

Jonnas Wigger (MOIA), Prof. Dr. Andreas Knie (Wissenschaftszentrum Berlin), Jann-Eve Stavesand (dSPACE) und Ulrich Ahle (GAIA-X) diskutieren Ansätze zu technischen Innovationen im öffentlichen Verkehr und neuen Zulassungsverfahren für autonomes Fahren. Außerdem klären sie, warum Hersteller unbedingt auf Software Defined Vehicles setzen sollen.

Interaktive Ausstellung – Mobilitätslösungen hautnah erleben

Ein besonderes Highlight des Symposiums ist eine Ausstellung interaktiver Demonstratoren, die die Mobilitätslösungen live erlebbar machen. So haben die Teilnehmenden beispielsweise die Möglichkeit, vernetzte Fahrfunktionen in einem interaktiven VR-Fahrsimulator zu testen und das disruptive On-Demand-Mobilitätskonzept NeMo.bil anhand von Fahrzeugprototypen und einer Simulation kennenzulernen. Auch Unternehmen wie dSPACE präsentieren ihre neuesten Technologien, darunter ein Software-in-the-Loop-Simulator von dSPACE.

"Im SICP beschäftigen wir uns mit der digitalen Transformation der Mobilität. Durch gezielte Wissenschaftskommunikation schlagen wir eine Brücke zwischen Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft, um gemeinsam innovative Lösungen zu entwickeln“, sagt Dr. Christoph Weskamp, Leiter des Innovationsbereichs „Seamless Mobility“ im SICP. „Dabei setzen wir unter anderem auf Demonstratoren, die es ermöglichen komplexe Technologien und Methoden anschaulich zu präsentieren. Gleichzeitig dienen sie als Plattform, um gemeinsam mit potenziellen Anwender*innen weitere Anforderungen an die Systeme zu diskutieren. Wir laden daher alle Interessierten herzlich zu dieser Veranstaltung ein."

Die Veranstaltung bietet nicht nur Raum für Diskussionen, sondern auch für Networking mit Branchenexperten.  Weitere Informationen zum Programm und die Möglichkeit zur Anmeldung: https://www.sicp.de/aktuelle-veranstaltungen/diserhub-symposium-2024

 

Die Teilnahme ist kostenfrei, Interessierte können sich noch bis zum 30. Oktober anmelden.

Die neuesten Cab-Prototypen des Projekts NeMo.bil auf dem Paderborner Rathausplatz. Die elektrisch betriebenen und autonom fahrenden Leichtbaufahrzeuge werden auch auf dem Mobilitätssymposium ausgestellt. Foto: Besim Mazhiqi