Un­ter­neh­men wand­lungs­fä­hig ma­chen - Mei­len­stein­tref­fen des Pro­jekts Change.Wor­k­A­ROUND

Die Projektpartner erforschen seit 2023, wie Unternehmen ihre Wandlungsfähigkeit und Innovationskraft durch sogenannte Workarounds steigern können. Dabei handelt es sich um gezielte Abweichungen von bestehenden Prozessen, um schneller, effizienter und besser zu werden. Gerade in der Hightech-Industrie entstehen Veränderungen durch neue Kundenbedürfnisse und eine schwankende Nachfrage. Häufig fehlt es Unternehmen jedoch an Methoden und Werkzeugen, um Workarounds gezielt zu erkennen und zu nutzen.

Hier setzt Change.WorkAROUND an. Ziel ist es, datenbasierte Methoden und Softwarelösungen zu entwickeln, die Workarounds frühzeitig identifizieren, bewerten und in agile Prozessinnovationen überführen.

Interdisziplinäres Konsortium – von der Theorie in die Anwendung

Das Projekt vereint Expertise aus Wissenschaft, Beratung und Industrie: Beteiligt sind zwei Lehrstühle der Universität Paderborn (Wirtschaftsinformatik und Personalwirtschaft), drei Beratungsunternehmen (viadee IT Unternehmensberatung AG, UNITY AG, myconsult GmbH) und zwei Anwendungsunternehmen (REMBE GmbH Safety+Control und KRONE Agriculture).

Letztere setzen die entwickelten Methoden ein, um Workarounds systematisch zu analysieren und ihre Prozesse in den Bereichen Smart Services, Gasflaschenlogistik und Sicherheitsprozesse in der Industrie 4.0 zu optimieren.

Meilensteintreffen: Rückblick, Forschungseinblicke und Software-Demonstrationen

Während des Meilensteintreffens bewerteten die Projektpartner den bisherigen Fortschritt und diskutierten neue Ansätze. Darüber hinaus gab es Vorträge zu Veröffentlichungen aus dem Lehrstuhl von Prof. Dr. Daniel Beverungen (Wirtschaftsinformatik) und aus dem Lehrstuhl von Prof. Dr. Martin Schneider (Personalwirtschaft). Diese zeigten unter anderem, wie Process Mining Workarounds sichtbar machen kann – also wie digitale Spuren genutzt werden, um Muster in Prozessen zu identifizieren. Ergänzend wurden Mitarbeiter-Interviews durchgeführt, da Daten allein die Absichten hinter Workarounds nicht erfassen können.

Das Beratungsunternehmen Viadee präsentierte die zu diesem Zweck entwickelte Softwaresuite. Dazu gehört der Workaround-Curator, der auf einem Large Language Model (LLM) basiert. Damit können Workarounds in einem interviewähnlichen Format interaktiv aufgenommen und in eine strukturierte Datenbank überführt werden. Ein weiteres Projekt bestand darin, mit Hilfe eines LLMs Workaround-Variationen eines ursprünglichen Workarounds zu generieren, um diese gezielt im Unternehmen abzufragen.

Unity stellte die komplette Toolbox vor, die alle entwickelten Methoden bündelt und praxisnah vermittelt.

Neben den technischen Entwicklungen stand die Planung des letzten Projektjahres im Fokus. Die gewonnenen Erkenntnisse und Werkzeuge sollen gezielt in Zusammenarbeit mit den Praxispartnern angewendet und nachhaltig etabliert werden. Dazu zählt auch die Zuweisung von Verantwortlichkeiten für das Management von Workarounds.