Po­ten­zi­a­le von in­tel­li­gen­ter Ab­wär­me­nut­zung ver­ste­hen - DC2HEAT ko­ope­riert mit ai­xit GmbH

Um die Potenziale, Herausforderungen und Umsetzungsmöglichkeiten der intelligenten Abwärmenutzung aus Rechenzentren zu verstehen und wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis unerlässlich. Durch die Kooperation im Rahmen von DC2HEAT mit einem Betreiber von Rechenzentren entstehen wichtige Erkenntnisse, die sowohl für die Forschung als auch für die Praxis von großer Bedeutung sind. Vor welchen Herausforderungen aixit steht und welche Chancen sie in der Kooperation mit DC2HEAT sehen, wird im Interview mit Marius Nolte, B2B Marketing Director bei aixit, beleuchtet. 

Warum ist die Forschung im Rahmen von DC2HEAT für euch von Bedeutung und welche Chancen seht ihr für euch als Rechenzentrumsbetreiber?

„Das Thema Abwärmenutzung bietet ein enormes Potenzial – sowohl ökologisch als auch ökonomisch. Deshalb begrüßen wir die Initiative DC2HEAT ausdrücklich und sind stolz, als Teil dieses innovativen Projektes an Lösungen zu arbeiten. Für uns steht im ersten Schritt der Wissensgewinn im Vordergrund. Auch für die aixit ist es essentiell zu verstehen, welche Potenziale und direkten Möglichkeiten sich durch eine intelligente Nutzung von Abwärme tatsächlich eröffnen. 
Wir nutzen an unserem Standort in Frankfurt bereits einen Teil der Abwärme vom Rechenzentrum zur Beheizung von Gebäudeteilen. Natürlich ist es schade, dass weiterhin ein signifikanter Anteil der kostbaren Wärmeenergie verloren geht. In DC2HEAT sehen wir die Chance, durch die Auswertung unserer Infrastruktur- und Klimadaten über die Einbindung von KI-basierten Analysen ein tieferes übertragbares Verständnis für weitere Potenziale oder Optimierungsansätze bereitzustellen und auch für uns zu gewinnen.“

Die Nutzung von Abwärme aus RZ ist in Deutschland bislang verhältnismäßig wenig verbreitet. Welche Hürden/Hemmnisse seht ihr in Bezug auf die Abwärmenutzung?

„Die begrenzte Verbreitung der Abwärmenutzung in Deutschland ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen, die einen mehrstufigen Ansatz zur Lösung erfordern. Ein zentraler Punkt ist die fehlende Transparenz oder Aufklärung darüber, welche konkreten Potenziale an einem Standort tatsächlich bestehen und welche Umsetzungsmodelle technisch machbar und wirtschaftlich tragfähig sind.“ 

Was würde euch und vielleicht auch anderen Rechenzentrumsbetreibern helfen, um diese Hürden/Hemmnisse abzubauen?

„Ein zentraler Aspekt bei der Nutzung von Abwärme aus Rechenzentren ist die Infrastruktur, denn das eigene Verwerten der Abwärme in Rechenzentren ist begrenzt. Der Ausbau von Nah- und Fernwärmenetzen muss vorangetrieben werden, damit die Einspeisung von Abwärme unkompliziert und effizient erfolgen kann. Eine stärkere Vernetzung zwischen Energieversorgern, politischen Akteuren und der IT-Branche könnte entscheidend sein, um Hemmnisse zu überwinden und die Nutzung von Abwärme als festen Bestandteil nachhaltiger Energiepolitik zu etablieren.
Hier entsteht eine Potenzialebene zur Optimierung der eigenen Situation. Das muss jedoch verstanden werden, sodass der erste Schritt daher darin besteht, mehr Wissen und Klarheit zu schaffen: Wie groß sind die Potenziale im Bereich der Effizienz und wie stehen sie in Verbindung mit der Intention Wärmenutzung? Welche systemischen Szenarien könnten nachhaltig realisiert werden? 
In der Wirtschaft unbestritten, der entscheidende Aspekt sind die ökonomischen Rahmenbedingungen. Für viele Betreiber von Rechenzentren wird die Abwärmenutzung attraktiver, wenn sie mindestens ein kostenneutrales Modell darstellt – idealerweise könnte die Last durch Anfangsinvestitionen mit zusätzlichen Anreizen, wie z.B. staatlichen Förderungen reduziert werden.“ 

aixit GmbH

Seit fast 30 Jahren ist aixit, mit Hauptsitz in Frankfurt am Main, im Bereich Rechenzentrumsdienste, Cloud-Lösungen und Netzwerkinfrastrukturen tätig. Dabei setzt aixit auf ein dichtes Netz von über zehn Rechenzentren an verschiedenen Standorten in Europa und bietet so eine zuverlässige Basis für die IT-Infrastrukturen seiner Kunden. Mit einer starken Fokussierung auf Sicherheit und Nachhaltigkeit werden die Rechenzentren von aixit nach höchsten Standards betrieben. Das Unternehmen nutzt zu 100% erneuerbare Energien und ist ISO 27001-zertifiziert. Zusätzlich ist aixit im Carrier-Geschäft als Beleuchter von Darkfibre-Leitungen aktiv und sorgt so für leistungsstarke und maßgeschneiderte Netzwerklösungen. Durch die Kombination von technologischer Expertise und jahrelanger Erfahrung schafft aixit eine zukunftssichere Plattform für digitale Geschäftsprozesse.

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DC2HEAT Team (v. l. n. r.: Marcel Meyer (UPB), David Zapata Gonzalez (UPB), Dr. Gunnar Schomaker (UPB | SICP), Jana Marie Petrikat (UPB | SICP), Denis Divkovic (UPB))