Let's Work! SICP star­tet sie­ben Ar­beits­grup­pen zu ak­tu­el­len F&I-The­men

Ein wichtiges Instrument für die kontinuierliche Erarbeitung neuer Forschungs- und Innovationsthemen im SICP – Software Innovation Campus Paderborn sind transorganisationale Arbeitsgruppen, in denen Wissenschaftler*innen der Universität Paderborn und Mitarbeiter*innen der SICP-Mitgliedsunternehmen gemeinsam zukunftsweisende Fragestellungen angehen. Im vergangenen Jahr wurden solche AGs zu sieben ausgewählten Themengebieten neu gestartet. Zeit für eine erste Bestandsaufnahme.

Neben dem Aufbau langfristiger, insbesondere methodischer und technologischer, aber auch domänenbezogener Kompetenzen zu den relevanten Aspekten der Digitalen Transformation in Wirtschaft und Gesellschaft sei es für den SICP ebenso wichtig, aktuelle Trends zu erkennen und neue Themen zu besetzen, äußert sich Dr. Stefan Sauer, Geschäftsführer im SICP, zur strategischen Positionierung des SICP. Gemeinsame Forschungs- und Innovationsprojekte sind neben der Kompetenzentwicklung das wichtigste Instrument des SICP, um substanzielle und nachhaltige Ergebnisse zu produzieren. Aber das frühzeitige Aufgreifen neuer Fragestellungen sei ebenso erfolgskritisch für die Projekte von morgen und den langfristigen Erfolg des SICP, führt er aus.

„Jenseits dedizierter F&I-Projekte haben wir mit diesen Arbeitsgruppen ein weiteres Instrument, das eine kontinuierliche und organisationsübergreifende fachliche Arbeit im SICP fördert“, beschreibt Dr. Sauer den Mehrwert dieser Arbeitsform. „In den Arbeitsgruppen können wir neue Themen sondieren und entwickeln und deren Bedeutung für den SICP und seine Mitglieder in einem breiten Dialog erörtern. Hierbei können wir unabhängig von Projektkonsortien und flexibel agieren. Im Idealfall entstehen hieraus dann Ansatzpunkte für neue Projekte.“

Wie kamen die aktuellen AGs zustande?

Um die Themen der AGs zu identifizieren, wurden im letzten Jahr zunächst Impulse aus den Mitgliedsunternehmen und dem Software Innovation Lab der Universität Paderborn im SICP gesammelt. Hieraus wurde eine Themenliste erstellt, die in der SICP-Mitgliederversammlung diskutiert, konsolidiert und bewertet wurde. Am Ende dieses Prozesses wurden sieben Themen identifiziert, zu denen jeweils eine Arbeitsgruppe eingerichtet wurde. Zu jeder AG gibt es einen oder zwei Organisatoren, die die Arbeit der AGs organisieren.

Interessierte Expert*innen aus allen am SICP beteiligten Organisation sind eingeladen, sich an den AGs zu beteiligen. „Die Gruppen sollen im Wesentlichen selbst organisiert arbeiten, d. h. Themen bestimmen, Ziele festlegen, ihre Arbeitsweise vereinbaren“, stellt Dr. Sauer klar. „Die AGs bekommen keine Zielvorgaben, aber uns ist wichtig, dass die AGs eine explizite, unter den Beteiligten vereinbarte Zielsetzung haben, damit die Ziele und Erwartungen transparent sind, alle wissen, auf was sie sich einlassen und schlussendlich die AGs zielgerichtet arbeiten können.“ Den eigenen Beitrag legen die Teilnehmer*innen individuell fest.

Die AGs sind zudem eine wichtige Maßnahme zur Umsetzung der SICP-Strategie. „Daher ist es wichtig, dass die Ziele und Ergebnisse der Arbeitsgruppen einen Beitrag zur Strategie des SICP leisten“, fordert Christoph Plass, Sprecher des SICP-Steuerkreises. „Wir haben die Organisatoren der Arbeitsgruppen gebeten, dies im Blick zuhalten und zu verfolgen.“ Darüber hinaus berichten die AGs regelmäßig über ihren Arbeitsfortschritt an den SICP-Steuerkreis.

Wo stehen die Arbeitsgruppen aktuell?

Nach mehreren Impulsvorträgen zur Vorstellung aktueller SICP-Projekte und Initiativen zu digitalen Plattformen und Datenräumen hat die AG „Platforms and Data Spaces“ im April als erste einen Präsenztermin in der Zukunftsmeile 2 durchgeführt, bei dem strukturiert nach Anwendungsdomänen und weiteren Kriterien wesentliche Herausforderungen zusammengetragen und diskutiert wurden, um hieraus konkrete Arbeitsziele abzuleiten.

Ein Backlog mit den priorisierten Fragestellungen der Beteiligten hat die AG „Agile Transformation and Agile Work“ angelegt und arbeitet dies nun in regelmäßigen Arbeitsterminen ab. Aktuell befasst sich die Gruppe damit, kritische Erfolgsfaktoren für die agile Transformation des Entwicklungsvorgehens, aber auch ganzer Organisationen aufzuarbeiten.

In der AG „Software Engineering with/for Artificial Intelligence” waren die bisherigen Arbeitssitzungen geprägt durch die Aktivierung der Beteiligten und den Wissensaustausch durch mehrere Impulsvorträge u.a. zu dem Thema „AI for DevOps“ sowie den beiden Projekten AI-DevAssist und AutoSCA zur KI-gestützten Schwachstellenanalyse von Apps und kryptographischen Protokollen. Nun geht es darum, gemeinsame Forschungsfragen zu identifizieren.

Die AG „Quantum Computing and Technology“ stößt nach zögerlichem Start auf anwachsendes und vielfältiges Interesse aus zahlreichen Unternehmen und der Wissenschaft. Aktuell diskutiert die Gruppe, in welche Richtungen sie ihre Arbeit schwerpunktmäßig entwickeln wird.

Die AG „Privacy-Enhancing Solutions“ hat sich bisher auf die Erstellung mehrerer Projektanträge für Verbundförderprojekte konzentriert. Die Themenarbeit in Form regelmäßiger Arbeitstreffen wird in Kürze aufgenommen.

In der AG „Business Innovation and Smart Service Design” wurden Themen wie plattformbasierte Geschäftsmodelle, Innovationen durch strukturierte Transformation, Umsetzung von „KI-Geschäftsmodellen“, menschzentrierte Dienstleistungssysteme, Effekte in Service-Ökosystemen und Entscheidungsunterstützungssysteme besprochen und werden nun durch Impulsvorträge ausgeweitet mit dem Ziel, gemeinsame Publikationen und Projektanträge zu erstellen.

Die AG „Smart City, Mobility and Energy” ist die einzige, die aus der Perspektive konkreter Anwendungsdomänen aufgesetzt worden ist. In mehreren Treffen wurden die unterschiedlichen Interessen über eine Mindmap gesammelt und strukturiert. Die Themen mit den größten Schnittmengen unter den Beteiligten, wie z.B. IoT-Szenarien in Smart Cities, Lastoptimierung in Energienetzen und intelligente Verkehrssteuerung, werden nun parallel in Untergruppen aufgearbeitet und dann in die große Gruppe zurück gespiegelt.

Wie geht es weiter?

Eine übergreifende Analyse der ersten Zwischenergebnisse soll Ende des Jahres erfolgen, nach circa einem Jahr seit dem Start der meisten AGs. Zuvor beteiligen sich die Arbeitsgruppen aber bereits am Programm des 4. SICP-Symposiums am 2. Juni durch die Gestaltung mehrerer Workshops sowie am „SICP Members Only!“-Event am selben Tag durch die Mitwirkung an einzelnen Thementischen des „SICP-Innovationscasinos“. Wir sind gespannt. An die Arbeit!

Quelle: Freepik/Icomp

Kontakt

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Prof. Dr. Stefan Sauer

Software Innovation Campus Paderborn (SICP)

Geschäftsführer Software Innovation Lab, Kompetenzbereichsmanager Software Engineering

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