Die Arbeitswelt unterliegt einem starken Wandel – und auch im Handwerk werden neue digitale Technologien eingesetzt. Wie können Auszubildende entsprechend vorbereitet werden? Wie muss berufliche Bildung zukünftig aussehen? In einem Workshop, der sich an Lehrende der beruflichen Bildung richtete, wurden mittels der Methodik des Design Thinkings erste Ansätze erarbeitet. In den Räumen der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe kamen am 2. Juli 2018 13 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus verschiedensten Branchen – z. B. Friseur, Elektro, Kfz, Maler, und Raumausstattung – zusammen. Organisatoren des Workshops waren Holger Fischer und Florian Rittmeier vom SICP.
Die aktuellen Entwicklungen der digitalen Transformation und die damit verbundenen Wechselwirkungen mit der Arbeitswelt ("Arbeit 4.0") werden starke Auswirkungen auf die berufliche Bildung mit sich bringen. Bereits heute werden neue digitale Technologien im Handwerk eingesetzt. Dachdecker nutzen Drohnen, Tablets werden bei der Maschinenwartung eingesetzt, Enterprise Social Networks dienen der internen Kommunikation und beim Kunden können Firmendaten abgerufen werden.
Durch den Einsatz digitaler Technologien entstehen somit auch neue Arbeitskonzepte: Eine flexible Gestaltung der Arbeitszeit und des Arbeitsortes sind möglich, völlig neue Kommunikationswege erschließen sich und die Unternehmenskultur ändert sich. Auf diese Veränderungen in der Arbeitswelt sollen und müssen Schülerinnen und Schüler bereits in der Schule vorbereitet werden.
Ziel des Workshops
Aufgabe der Teilnehmerinnen und Teilnehmer war es, Ideen zu entwickeln, wie Bildung im Zeitalter der Digitalisierung mittel- und langfristig aussehen könnte. Es sollten Empfehlungen ausgesprochen werden, wie der technische und organisatorische Schulbetrieb zu gestalten ist. Diese dienen dazu, den Lehrkräften den notwendigen Freiraum zu schaffen, um pädagogische Lehr- und Lernkonzepte vor dem Hintergrund der Digitalisierung zu entwickeln. Zentrale zu beantwortende Fragen waren folglich: Welches Wissen muss zukünftig vermittelt werden? Wie können technologische Settings aussehen? Wie können technische Lehr-/Lernkonzepte aussehen?
Erarbeitet wurden erstens eine Kollaborationsplattform, um Akteure der beruflichen Bildung (Bildungszentren, Berufskollegs, Betriebe, Auszubildende) zum Austausch zu bringen. Zweitens eine „digitale Lernwelt Sanitär, Heizung, Klima“: Mit dieser digitalen Lernwelt dient während der dreijährigen Ausbildung als Instrument zur Erhebung des Wissensstands der Auszubildenden. Drittens ein „Augmented Reality Assistent“: Bei Bedarf werden Experten sowie Informationen zur Problemstellung über Augmented Reality einbezogen.
Durch den Workshop führten Holger Fischer und Florian Rittmeier vom SICP. Der Workshop wurde aus Mitteln des Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert und im Rahmen der Projekte „Business 4.0“ und „Arbeit 4.0“ des integrierten Handlungskonzepts „OWL 4.0 – Industrie, Arbeit, Gesellschaft“ veranstaltet.