So­cial Vir­tu­al Real­ity-Forschung - Das soda.lab der Uni­versität Pader­born

Zu Beginn des Jahres wurde am Department für Wirtschaftsinformatik der Universität Paderborn das soda.lab eröffnet. Der Begriff steht für „social and data-intensive computing“. Es handelt sich um eine umfassende Kooperation der drei kürzlich neu besetzten Lehrstühle für Social Computing (Prof. Dr.-Ing. Matthias Trier), Data Science (Prof. Dr. Oliver Müller) und Operations Research (Prof. Dr. Guido Schryen).

„Unser Hauptziel ist es, notwendige technische Infrastruktur wie z.B. Hardware, Software, Experimentalumgebungen und Daten für exzellente datenintensive Forschung und Lehre am Department und in der Fakultät bereitzustellen. Zudem soll das soda.lab auch als physischer Treffpunkt für interessierte Forscherinnen und Forscher, Studierende und Praktikerinnen und Praktiker aus der Region dienen“, erläutert Prof. Dr. Matthias Trier, Professor für Wirtschaftsinformatik, insbesondere Social Computing, und Mitglied im SICP – Software Innovation Campus Paderborn.

Im soda.lab arbeitet der Lehrstuhl „Social Computing“ von Prof. Trier an Forschungsfragen aus dem Bereich der Social Virtual Reality (VR). In diesem neuen Forschungsfeld geht es um die Analyse von Nutzerverhalten und sozialer Interaktion in virtuellen Räumen. Neben der stetig wachsenden Verbreitung dieser Art von Interaktion im privaten Umfeld, ist der Bereich auch zunehmend interessant für Unternehmen. So wird Social VR im Trainingsbereich eingesetzt, um herausfordernde soziale Interaktionen zu trainieren wie z.B. Verhandlungen in Meetings. Social-VR-Anwendungen sind ebenfalls interessant für virtuelle Kooperationen entfernter Teammitglieder sowie für das Hinzuziehen eines virtuellen oder nutzergesteuerten Service-Assistenten.

Der Lehrstuhl von Prof. Trier arbeitet hierbei an Forschungsmethoden und Experimentalsettings, um die Besonderheiten sozialer Interaktion in virtuellen Räumen näher zu erforschen und so die hohe Immersion und soziale Präsenz des Mediums für den Aufbau sozialer Identität von Teammitgliedern oder die Effektivität kooperativer Arbeit an gemeinsamen Dokumenten oder Modellen nutzbar zu machen: Wie werden Blickkontakte, erklärende Gesten oder non-verbale Kommunikation eingesetzt und wie kann das Zugehörigkeitsgefühl und die emotionale Bindung zwischen ansonsten nicht am gleichen Ort arbeitenden Menschen besser unterstützt werden als in den bisherigen Medien? „In VR stehen hierbei auch umfassend interessante Datenzugänge offen, wie beispielsweise die Körperhaltungen, Positionierungen, Objektinteraktionen oder Eyetracking. Hierfür werden wir entsprechende Analyseverfahren entwickeln“, so Prof. Trier.

Quelle: Social Computing Lehrstuhl, Prof. Trier, Universität Paderborn

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