Workshops, Teil A
Leitung: Prof. Dr. Eric Bodden (Universität Paderborn - SICP), Dr. Matthias Becker (Fraunhofer-Institut für Entwurfstechnik Mechatronik IEM), Dipl.-Ing. Thomas Mieth (Miele)
Durch die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung von Systemen spielt das Thema Softwaresicherheit eine immer wichtigere Rolle. In diesem Workshop wird zunächst anhand konkreter Beispiele in einem Impulsvortrag erklärt, wie IT-Systeme durch Security by Design über den gesamten Lebenszyklus - beginnend bei der Planung bis hin zur Außerbetriebnahme - systematisch abgesichert werden. Adressiert werden konkrete Methoden und Werkzeuge, die Softwareentwickler bei ihrer täglichen Arbeit dabei unterstützen, Software sicherer zu entwickeln. Im Anschluss an den Impuls wird der Austausch zwischen den Workshop-Teilnehmern durch einen interaktiven Teil angeregt.
Leitung: Prof. Dr. Eyke Hüllermeier (Universität Paderborn - SICP), Dr. Markus Köster (Weidmüller)
Das Anwenden von Methoden und Techniken aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) und des Maschinelles Lernens (ML) ist ein zentrales Ziel vieler Unternehmen. In diversen Anwendungsfällen scheint ein großes Potenzial zu bestehen und Unternehmen könnten durch die Nutzung von speziell auf ihr Problem angepassten Methoden profitieren. Wäre da nicht ein Haken: Oft mangelt es an der notwendigen KI-Expertise und Erfahrung im Bereich der Datenanalyse. Gebraucht wird ein Data Scientist, der alle Methoden und Tricks kennt, die verfügbaren Daten im Kontext bewerten kann und zusammen mit den Anwendungsexperten eine funktionierende Lösung findet.
Ein alternativer Weg besteht darin, dem Anwender Werkzeuge bereitzustellen, die eine Nutzung von KI-Methoden erleichtern und gute Lösungen für das zugrunde liegende Problem weitgehend automatisch finden – ohne die Expertise eines Data Scientist. Diese Idee verbirgt sich hinter dem Begriff des „automatisierten Maschinellen Lernens“ (AutoML), der sowohl in der Wissenschaft als auch der Wirtschaft zurzeit heiß diskutiert wird.
Im Workshop wird Prof. Dr. Eyke Hüllermeier Einblicke in das AutoML geben, dessen Ziele erläutern und erklären, woran in diesem Forschungsbereich am SICP aktuell gearbeitet wird. Das Unternehmen Weidmüller bietet seit Längerem ein Werkzeug an, das dabei hilft, ML-Modelle ohne Data Science Knowhow zu erzeugen. Dr. Markus Köster wird erklären, wie das Werkzeug bei der Erstellung von ML-Modellen hilft und wie solche Modelle betrieben und optimiert werden.
Leitung: Dr. Enes Yigitbas, Ivan Jovanovikj (beide Universität Paderborn - SICP)
Informations- und Kommunikationstechnologien verändern die Arbeitswelt. Insbesondere ermöglichen die Fortschritte im Bereich Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) eine natürliche und intuitive Interaktion mit einer erweiterten realen Umgebung bzw. mit einer dreidimensionalen simulierten Umgebung.
In diesem interaktiven Workshop werden anhand von Impulsvorträgen interessante Anwendungsfälle vorgestellt, die den Mehrwert von AR/VR im Kontext von Lern- und Arbeitsprozessen aufzeigen.
In interaktiven Demos und mittels Erfolgsgeschichten wird der Nutzen von AR/VR in der Praxis präsentiert.
Schließlich bietet der Workshop die Möglichkeit für einen interaktiven Austausch, um Kooperationsmöglichkeiten zwischen Praxis und Forschung zu erkunden.
Leitung: Prof. Dr. Dennis Kundisch (Universität Paderborn - SICP), Dr. Christoph Weskamp (Universität Paderborn - SICP), Florian Laux (Universität Paderborn - SICP), Dr. Stephan Kassanke (myconsult), Tobias Jendryssek (UNITY), Adelhard Türling (aXon)
Die Fähigkeit, innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln, ist von zentraler Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit eines jeden Unternehmens. Durch den steigenden Digitalisierungsgrad veralten bestehende Geschäftsmodelle mit zunehmender Geschwindigkeit, weswegen es immer wichtiger wird, schnell profitable Geschäftsmodellinnovationen zu entwickeln. Genau hier setzt das Verbundprojekt „Smart-GM“ an, in welchem ein Assistenzsystem konzipiert wird, welches durch den Einsatz von Crowdsourcing und künstlicher Intelligenz die systematische Geschäftsmodellentwicklung in Unternehmen unterstützt und beschleunigt.
In diesem Workshop diskutieren wir gemeinsam heutige Herausforderungen im Geschäftsmodellinnovationsprozess und zeigen erste innovative Lösungsansätze aus dem Projekt Smart-GM auf. Im ersten Teil des Workshops stellen Vertreter der Unternehmen myconsult, UNITY und aXon ihre in zahlreichen Kundenprojekten gesammelten Erfahrungen hinsichtlich der systematischen Geschäftsmodellentwicklung vor. Im anschließenden Austausch in Kleingruppen diskutieren die Workshop-Teilnehmer Probleme und Herausforderungen bei der Geschäftsmodellinnovation im eigenen Unternehmen. Abschließend werden diese Herausforderungen aggregiert und es werden systematische Lösungsansätze zur Entwicklung von neuen Geschäftsmodellinnovationen aus Smart-GM aufgezeigt.
Workshops, Teil B
Leitung: Michael Kemkes (InnoZent), Lutz Terfloth (Universität Paderborn)
Der Alltag ist digital und dementsprechend der Umgang mit digitalen Endgeräten allgegenwärtig. Nicht jeder hat sich allerdings an diesen Alltag gewöhnt. Die Gründe dafür sind versteckt in den breiten Entwicklungen der Digitalisierung, den daraus folgenden Implikationen für die Bildung und den Herausforderungen für die Unternehmen in Deutschland. Der Umgang mit Endgeräten ist durch viele technologische Fortschritte mittlerweile kinderleicht geworden. Dies mindert aber nicht die Komplexität der möglichen Probleme, vor denen man als Endanwender steht. Entsprechend häufig kommt es während des Benutzens digitaler Endgeräte zu Situationen, in denen man als Laie keine Lösung kennt: der Rechner friert ein, eine Fehlermeldung gibt keine konkret verständliche Information über den vorliegenden Fehler oder eine Funktion einer Software ist nach einem Update unauffindbar.
Entsprechend sind solche und ähnliche Äußerungen im Alltag verbreitet: „wenn der PC nicht das tut, was ich mache, dann kann ich daran nichts ändern“, „meinen Drucker selbst einrichten? Keine Chance! Sowas funktionierte bei mir noch nie“, „Computer verstehen habe ich schon lange aufgegeben, das lerne ich in meinem Leben nicht mehr“. Aus dem Blickwinkel der Bildung ist der Hintergrund ein gefährlicher Teufelskreis. Aus den vielzähligen Erfahrungen heraus, dass man im Umgang mit dem PC keinen Erfolg hat, resultiert, dass mögliche Handlungsoptionen, die Abhilfe schaffen, nicht wahrgenommen werden. Kurz, es etabliert sich eine erlernte Hilflosigkeit – die betroffenen Personen erwarten also, dass sie nichts tun können. Falls Experten mal nicht zur Hilfe eilen, ist man ausgeliefert. Wenn die Systeme mal streiken, kann man nichts tun. Und ändert sich die Software oder kommt eine unbekannte Fehlermeldung, ist man aufgeschmissen. Je häufiger man solche Erfahrungen macht, desto fester etabliert sich eine Einstellung, die jegliche eigene Kontrolle über die heutige, digitale Technik abschreibt. Das Resultat ist erschreckend, denn letztlich fehlt es an Selbstständigkeit und Mündigkeit im eigenen Alltag.
Leitung: Dr. Stefan Sauer (Universität Paderborn - SICP)
Beteiligte Unternehmen: S&N Invent, Weidmüller
Mit Hilfe von Low-Code-Plattformen, die unterschiedliche, teilweise graphisch-visuelle Softwareentwicklungswerkzeuge für Modellierung, Entwurf, Generierung, Programmierung, Delivery und Test vereinen, soll die Produktivität der Softwareentwicklung maßgeblich gesteigert werden. Die generative Softwareentwicklung mit Low-Code-Plattformen gewinnt so in der Praxis zunehmend an Bedeutung, kommerzielle Produkte findet man derzeit vor allem in den Bereichen der betrieblichen Informationssysteme, mobilen Apps und Web-Anwendungen. Ein wesentlicher Anspruch ist es, Softwareanwendungen ohne erweiterte Programmierkenntnisse mittels der graphischen Werkzeuge entwickeln zu können. Die zusätzliche Abstraktion erlaubt Benutzern und Domänenexperten, die keine professionellen Softwareentwickler sind, sich effektiv an der Anwendungsentwicklung zu beteiligen - bekannt aus Paradigmen wie "End-User-Development" und "Domain-Driven-Development". Bekannte Vertreter solcher Plattformen sind Oracle APEX, IBM Automation Platform, Microsoft PowerApps, Mendix, OutSystems oder Eclipse OSBP.
In diesem Workshop stellen wir Ihnen die grundlegenden Konzepte von Low-Code-Development vor und demonstrieren die praktische Anwendung anhand von Beispielen. Wir möchten uns mit Ihnen über Erfahrungen austauschen und potentielle, weiterführende Anwendungsfelder z.B. in der industriellen Produktion oder Automatisierung diskutieren sowie Innovationspotenziale und Forschungsfragen identifizieren.
Leitung: Prof. Dr. Daniel Beverungen, Verena Wolf (beide Universität Paderborn - SICP)
Im 21. Jahrhundert stellt die Digitalisierung einen der zentralen Wachstums- und Innovationstreiber für die Entwicklung von Dienstleistungen dar, wodurch auch neue Möglichkeiten der gemeinsamen Wertschöpfung mit Kunden ermöglicht werden. Jedoch erfordert die Entwicklung von Smart Services auch die Fähigkeit, komplexe sozio-technische Systeme zu gestalten, zu transformieren und dauerhaft erfolgreich zu restrukturieren.
Während viele Unternehmen kreative Prozesse wie das Design Thinking und die Geschäftsmodellentwicklung bereits methodisch sicher durchführen, stellt die organisationale und digitale Transformation bei der Entwicklung von Smart Services häufig noch eine große Herausforderung dar. Im Rahmen dieses Workshops möchten wir neue Impulse für die konzeptionelle und methodische Ausgestaltung der Transformation sammeln, um innovative Methoden für eine erfolgreiche Durchführung der Transformationsphase zu entwickeln.
Im Rahmen eines kurzen Inputblocks werden zunächst Methoden und Modelle für die Entwicklung digitaler Dienstleistungssysteme erläutert. Der Workshop gliedert sich anschließend in mehrere Phasen, in denen verschiedene Fragestellungen zur organisationalen Transformation als Teil der Entwicklung digitaler Dienstleistungssysteme diskutiert werden sollen. So soll die Transformationsphase als eine inhärente Phase der Dienstleistungsentwicklung weiter etabliert und methodisch besser unterstützt werden.
Ziel: Sammlung von Überlegungen zur konzeptionellen und methodischen Ausgestaltung der Transformationsphase
Vorgesehene Zielgruppe: Der Workshop richtet sich an Entscheider*innen, die sich mit der Entwicklung von Smart Services befassen und vor der Herausforderung stehen, bestehende Organisationsstrukturen und -abläufe im laufenden Betrieb zu transformieren. Es sollen gleichermaßen Teilnehmer*innen angesprochen werden, die bereits Smart Services anbieten, als auch produzierende Unternehmen, die ihr Leistungsangebot um Smart Services erweitern bzw. ihr Geschäftsmodell transformieren wollen. Weiterhin richtet sich der Workshop an Forscher*innen, die sich mit Dienstleistungen und der organisationalen Transformation beschäftigen.