it’s owl Ar­beit 4.0 Nach­hal­tig­keits­maß­nah­me: Pi­lot­pro­jekt Die­bold „Mon­ta­ge­un­ter­stüt­zung durch in­di­vi­du­el­le Rü­ck­füh­rung von Qua­li­täts­da­ten in Echt­zeit“

1. Motivation

Die zunehmende Durchdringung des Maschinenbaus und verwandter Branchen mit Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) bietet faszinierende Möglichkeiten für die Kreation technischer Systeme. Die zugehörige Entwicklung, Produktion und der Betrieb werden dabei mehr und mehr als komplexes, informationsverarbeitendes System verstanden. Schlagwörter wie Cyber-Physical Systems, Smart Things, Internet of Things oder ganz allgemein Industrie 4.0 bringen diesen Trend zum Ausdruck. Im Zuge dieser Entwicklungen sind es die Menschen, die die Veränderungen gestalten und die sich gleichzeitig selbst am meisten verändern müssen. So besitzt die Wincor Nixdorf Manufactoring GmbH (ist eine Tochter der Diebold Nixdorf) eine komplexe, kundenindividuelle Produktion im Bereich der angebotenen Geldautomaten, die sich über mehrere Produktionsstufen erstreckt. Die fehlerfreie Montage dieser Geldautomaten stellt die Mitarbeiter in der Produktion dabei vor eine Herausforderung.

2. Ziele und Vorgehen

Im Rahmen dieses Pilotprojekts sollen daher Lösungen erarbeitet werden, um die Mitarbeiter möglichst frühzeitig über Fehler in ihrer Produktionsstufe zu informieren, die erst in späteren Produktionsstufen entdeckt werden. Herausforderungen sind dabei die korrekte Identifizierung eines Fehlers und Adressierung zu einer bestimmten Produktionsstufe sowie die Aufbereitung und Darstellung einer geeigneten Fehlerbeschreibung. Ziel sind möglichst zeitnahe und zielgerichtete Fehlermeldungen, ohne die adressierten Mitarbeiter zu überfordern. Hierdurch wird ein effizienter Produktionsprozess angestrebt, bei dem frühzeitig auf Fehler reagiert werden und unnötiger Ausschuss vermieden werden kann.

3. Innovation und Perspektiven

Ziel des Unternehmens ist unter anderem eine Verstetigung der Qualitätsziele durch eine verbesserte Erfassung, Analyse, Bereitstellung und Nutzung von Daten im Produktionsumfeld. Zudem sind die Auswirkungen der entstehenden prototypischen Assistenzsysteme auf das Tätigkeitsfeld und die Akzeptanz der Arbeitnehmer ein wichtiger Unternehmensaspekt. Die organisationale und individuelle Akzeptanz der entworfenen Konzepte ist zu untersuchen. Des Weiteren wird ein Kennzahlensystem konzipiert und evaluiert, um die kontinuierliche Bewertung der Akzeptanz zu ermöglichen.

4. Literatur 

  • Holger Fischer, Michael Engler, Stefan Sauer: A Human-Centered Perspective on Software Quality: Acceptance Criteria for Work 4.0. In: Proceedings of the 19th International Conference on Human-Computer Interaction (HCI International 2017). Springer, LNCS, vol. 10288, pp. 570-583
  • Holger Fischer, Björn Senft, Katharina Stahl: Akzeptierte Assistenzsysteme in der Arbeitswelt 4.0 durch systematisches Human-Centered Software Engineering. In: Bodden, E., Dressler, F., Dumitrescu, R., Gausemeier, J., Meyer auf der Heide, F., Scheytt, C., Trächtler, A. (Hrsg.): Wissenschafts- und Industrieforum 2017 – Intelligente Technische Systeme. Verlagsschriftenreihe des Heinz Nixdorf Instituts, Band 369, Paderborn, 2017.

 

 

 

In Kürze

Laufzeit: 
07/2016 - 12/2017

Pilotprojekt aus der Nachhaltigskeits-maßnahme Arbeit 4.0 

 

Ansprechpartner

Dr. Stefan Sauer

sauer(at)sicp(dot)de

Projektpartner
  • Diebold Nixdorf
  • Fraunhofer IEM
  • IG Metall NRW
  • Sustain Consult