SICP Symposium 2024
Wie kann sich in Deutschland und Europa eine wettbewerbsfähige Datenökonomie entwickeln, die unsere digitale Souveränität wahrt?
Am Dienstag, den 24. September laden wir Sie herzlich zum diesjährigen SICP Symposium zum Thema „Datenräume“ in die Zukunftsmeile 2 ein. Es erwarten Sie spannende Vorträge aus Wissenschaft und Wirtschaft sowie eine Podiumsdiskussion und Workshops. Themen sind unter anderem:
- Wie beeinflussen Datenräume die digitale Transformation von Unternehmen?
- Wie können Datenräume zur Wertschöpfung genutzt werden?
- Was unterscheidet Datenräume von digitalen Plattformen?
- Welche politischen und technologischen Herausforderungen sind zu bewältigen?
- Wie können Unternehmen und Organisationen von der Teilnahme an öffentlichen Datenräumen profitieren?
- Welchen Beitrag leistet der SICP mit seiner multidisziplinären, sozio-technischen Ausrichtung zum Themenfeld Datenräume?
Datenräume
Bekannte Datenraum-Initiativen sind das übergreifende europäische Gaia-X-Ökosystem sowie branchenorientierte Datenräume wie der von acatech initiierte Mobility Data Space oder Manufacturing-X für eine intelligent vernetzte Industrie. Ein Datenraum ist eine digitale Infrastruktur, die das selbstbestimmte Teilen von Daten nach europäischen Rechtsstandards und im Einklang mit dem Data Governance Act der EU ermöglicht. Derzeit werden zahlreiche innovative Projekte entwickelt. Ein Leuchtturmprojekt, das der SICP mitgestaltet, ist z.B. der im vergangenen Jahr gestartete Datenraum Kultur. Der Datenraum vernetzt Kultureinrichtungen, Medien- und Kreativwirtschaft sowie die IT-Forschung. Ziel ist es, faire digitale Infrastrukturen zu schaffen, die Kulturinteressierten und Kulturschaffenden den Zugang zu Daten und deren Weiterverwendung erleichtern. Dabei steht die Wahrung der Souveränität von Dateneigentümern, Urhebern und Dienstanbietern im Vordergrund.
Programm
Empfang in der Zukunftsmeile 2 mit Kaffee, Tee und kleinen Frühstückssnacks.
Begrüßung durch Prof. Dr. Daniel Beverungen, Sprecher des SICP Steuerkreises, und Prof. Dr. Stefan Sauer, Geschäftsführer des Software Innovation Labs der Universität Paderborn.
Datenräume: Die nächste Stufe digitaler Geschäftsprozesse
Unser zukünftiges Leben und unsere geschäftlichen Aktivitäten werden in Zukunft mehr und mehr von Daten abhängen. Interoperable und vertrauenswürdige Datenräume, die auf einer föderierten Cloud-Infrastruktur betrieben werden und auf europäischen Werten basieren, schaffen die nächste Stufe des Datenmanagements in vielen Bereichen unseres täglichen privaten und geschäftlichen Lebens. Gaia-X gestaltet die Zukunft dieses Datenmanagements in verschiedenen vertikalen Bereichen wie der Fertigungsindustrie, der Mobilitätsbranche oder auch dem Kulturbereich.
Die Präsentation wird zeigen, wie auch kleine und mittlere Unternehmen sowie Start-ups die Technologie nutzen und datengesteuerte Geschäftsinnovationen für ihre Kunden schaffen können.
Speaker: Ulrich Ahle, CEO von Gaia-X
Daten - Räume - Kulturen. Oder was vernetzte Kulturplattformen mit Nachhaltigkeit zu tun haben
Die Kulturveranstaltungsbranche ist aktuell mit großen Herausforderungen, wie beispielsweise Planungsunsicherheiten, einem veränderten Publikumsverhalten oder Extremwetterereignissen, konfrontiert. Gleichzeitig ist ein lebendiges kulturelles Angebot nicht nur weicher Standortfaktor und regionalökonomischer Impuls, sondern wirkt auf vielfältige Weise in sein Umfeld hinein. Vor diesem Hintergrund reflektiert der Vortrag das Projekt "Datenraum Kultur“ unter besonderer Berücksichtigung des Use Case „Vernetzte Kulturplattformen“, und nimmt hierbei insbesondere Dimensionen sozialer und kultureller Nachhaltigkeit in den Blick.
Speakerin: Prof. Dr. Beate Flath, Eventmanagement mit den Schwerpunkten Popmusikkulturen und digitale Medienkulturen, Universität Paderborn
Gemeinsames Mittagessen mit anderen Teilnehmenden
Datenräume als Wachstumsmotor: Chancen und Nachhaltigkeit für den Mittelstand
Die Industrie braucht eine einfach verfügbare, sichere und durchgängige Datenvernetzung. Manufacturing-X und Factory-X sollen dies ermöglichen. An einem konkreten Beispiel zeige ich auf, wie das Engineering der Zukunft funktionieren kann - ein Engineering, in dem jeder Marktteilnehmer Datenstandards (wie die Verwaltungsschale) nutzt und diese sicher über Datenräume austauscht.
Speaker: Gerald Lobermeier, Programm-Management Product Data for Customers, Phoenix Contact
Titel: Datenräume als Chance: Erfahrungen und Potenziale durch die Nutzung von Base-X
Dieser Vortrag beleuchtet die Potenziale von Datenräumen und wie Base-X Unternehmen und Kommunen ermöglicht, diese effektiv zu nutzen. Durch die Darstellung praktischer Erfahrungen aus dem Betrieb eines Datenraums in der Public Cloud, insbesondere in Smart Cities, wird aufgezeigt, wie Base-X zur Wertschöpfung und zur Sicherung digitaler Souveränität beitragen kann.
Speaker: Maximilian Stäbler, Projektleiter Gaia-X im Institut für KI-Sicherheit im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
In Kleingruppen werden verschiedene Fragestellungen rund um das Thema "Datenräume" diskutiert.
Pause mit Kaffee und Kuchen
- Ulrich Ahle (CEO GAIA-X)
- Dr.-Ing. Marc Hüske (VDMA, Leiter Forum Manufacturing-X)
- Prof. Dr. Frank Köster (Direktor des Instituts für KI-Sicherheit im DLR / Carl von Ossietzky Universität Oldenburg)
- Tanja Maaß (Nexoy GmbH)
Moderation: Christoph Plass (Vorstand UNITY AG)
Zum Abschluss fasst Prof. Dr. Daniel Beverungen das diesjährige Symposium zusammen und gibt einen Ausblick auf kommende Themen und Events.
Zum Abschluss des Symposiums gibt es ein kleines Get Together mit Essen und kühlen Getränken.
Speaker
Prof. Dr. Beate Flath ist Professorin für Eventmanagement mit den Schwerpunkten Popmusikkulturen und digitale Medienkulturen sowie Geschäftsführende Direktorin des Forschungszentrums „C:POP. Transdisciplinary Research Center for Popular Music Cultures and Creative Economies“ an der Universität Paderborn. Sie studierte Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Betriebswirtschaftslehre an der Karl-Franzens-Universität Graz und promovierte mit einer experimentellen Studie zu Sound Design in der Fernsehwerbung. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen gesellschafts- und kulturpolitische Dimensionen des Event- und Kulturmanagements, Co-Creation- und Partizipationsprozesse im Zusammenhang mit digitalen Medien sowie transdisziplinäre Eventforschung.
Ulrich Ahle ist eine renommierte Führungskraft in der IT-Branche und war zuvor Vice President und Leiter des Geschäftsbereichs Manufacturing und Industrie 4.0 bei Atos in Deutschland. Er ist außerdem Gründer und Vorstandsmitglied der International Data Spaces Association in Deutschland und war bis April 2018 16 Jahre lang im Vorstand der prostep IVIP Organisation tätig.
Nach einer Ausbildung zum Werkzeugmacher bei der Hella KG studierte er Maschinenbau an der Universität Paderborn. In seiner beruflichen Laufbahn bekleidete Ahle verschiedene Positionen als Entwicklungsingenieur, Leiter der PLM-Services, Vertriebsleiter und Vice President. Er war unter anderem bei der Nixdorf Computer AG, Siemens und Atos tätig. Von Januar 2017 bis Ende 2023 war Ulrich Ahle Vorstandsvorsitzender der FIWARE Foundation mit Sitz in Berlin, Deutschland.
Seit November 2023 ist Ulrich Ahle CEO der Gaia-X Association mit Sitz in Brüssel, Belgien.
Gerald Lobermeier leitet das Programm-Management Product Data for Customers bei Phoenix Contact.
Maximilian Stäbler ist Projektleiter Gaia-X im Institut für KI-Sicherheit im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).
Tanja Maaß gründete nach ihrem Studium der Mathematik und Informatik die Resolto Informatik GmbH in Herford, die seit 2018 zur Festo Gruppe in Esslingen gehört. Anfang 2024 hat Tanja Maaß die Geschäftsführung der Resolto vollständig auf Festo übertragen, um mit Ihrer Firma Nexoy als Expertin und Unternehmerin neue, innovative Wege zu gehen.
Sie ist Sprecherin des Vorstands von InnoZent OWL und Trägerin der Ehrenplakette des Vereins deutscher Ingenieure.
Dr.-Ing. Marc Hüske hat an der Universität Hannover Elektrotechnik mit dem Schwerpunkt Mikroelektronik studiert. Promoviert hat er am Institut für Werkstoffkunde im Bereich Lasermesstechnik im Rahmen von Forschungsarbeiten zum Plasmaschmelzschneiden. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter war er als Koordinator eines EU-geförderten Forschungsprojekts für den Aufbau einer Datenbank zur Stilllegung kerntechnischer Anlagen verantwortlich. Anschließend war Dr.-Ing. Marc Hüske mehr als 20 Jahre in verschiedenen leitenden Funktionen im Lasermaschinenbau mit einem Schwerpunkt in der Initialisierung und Umsetzung neuer Technologien tätig. Er war während dieser Zeit Mitglied im Vorstand der VDMA-Fachabteilung Photovoltaik Produktionsmittel. Seit April 2024 leitet er das Forum Manufacturing-X im VDMA und ist als Teilprojektleiter in Factory-X für den Transfer der Projektergebnisse verantwortlich.
Er ist Autor zahlreicher Fachartikel und wissenschaftlicher Publikationen, sowie Erfinder und Miterfinder von Patenten.